PIRENA 2006


Nach 2100km und sechsundzwanzig Stunden Fahrzeit erreichten wir am frühen Abend des 20. Jänner Zaragoza. Am folgenden Vormittag erfolgte die Präsentation der Musher mit der Übergabe der Startnummer. Danach fuhren wir sofort zur Unterkunft, die für die erste Etappe vorgesehen war. Am frühen Morgen des 22. Jänner ging es hinauf nach Tramacastilla, wo der Prolog und die ersten beiden Etappen stattfanden.

Der Prolog führte über 11km und das Ergebnis diente lediglich um die Startreihenfolge für die erste Etappe festzulegen. Obwohl die Strecke sehr tief war und es bei strahlenden Sonnenschein ziemlich heiß war spannte ich wie geplant sechs Hunde ein. Der zweite Platz bestätigte mich für diese Entscheidung.

1.Etappe Partacua Nieve Arago: Nachtetappe, 27km
Die Strecke war äußerst selektiv mit sehr steilen, kurzen Abfahrten wobei man Mühe hatte die Hunde mit dem Schlitten nicht zu überholen. Ich spannte acht Hunde ein, somit wurden alle 14 Hunde am ersten Renntag nur einmal eingesetzt. Ich beendete diese Etappe auf dem sechsten Platz. Die Nacht mussten wir im Auto verbringen da am nächsten Morgen vom selben Etappenort gestartet wurde.
2.Etappe Aramon Formigal: 31km
Diese Etappe führte von Partacua nach Formigal. Um der Mittagshitze aus dem Weg zu gehen sollte der Start um 09:00 Uhr erfolgen, der sich jedoch verschob. Nach längerer Diskussion mit der Rennleitung wurde diese davon überzeugt die Strecke zu verkürzen und auf direktem Weg (11km) nach Formigal zu fahren. Ich spannte dementsprechend mein Team ein. Leider wurden wir durch Fehler in der Kommunikation der Organisation auf die geplante Strecke umgeleitet. Die Folge war dass ein Großteil der Musher Hunde in Schlitten laden mussten. Mir ging es nicht anders, und ich musste ca. drei Kilometer vor dem Ziel ebenfalls einen Hund laden. Trotzdem reichte es für den zweiten Platz und in der Gesamtwertung für den Sprung auf dem dritten Platz. Für genügend Gesprächsstoff nach dem Rennen war gesorgt.
3.Etappe Candanchú: 15km
Es musste eine Strecke von 7,5km zweimal durchfahren werden. Ich spannte acht Hunde ein damit die restlichen Hunde einen zusätzlichen Ruhetag hatten bevor die drei anstrengenden Etappen auf Pla de Beret folgten. Leider schickte ich in einer unübersichtlichen Kurve meine Leithunde falsch, sodass ich das gesamte Team drehen musste und dabei wertvolle Zeit verlor. Bei dieser Etappe belegte ich den sechsten Platz, den dritten Platz in der Gesamtwertung konnte ich jedoch behalten.
Pirena 2006 Candanchu
4.Etappe Beret: 16km
Leider bogen meine Hunde unerklärlicherweise auf einen Parkplatz ab und kamen erst zwischen geparkten Autos zum Stehen. Ich hatte einen ziemlichen "Knoten" im Team. Nachdem ich einige Hunde ausgespannt hatte entwirrte ich die restlichen Hunde, spannte neu ein, und mit Hilfe von Streckenposten und Zuschauern konnten wir das Team wieder auf die Strecke bringen. Dies bedeutete den zwölften Platz, in der Gesamtwertung fiel ich auf den sechsten Platz zurück. Obwohl es für diesen Tag bereits genug war, stellten Tierärzte fest das sich Biff zwei Mittelhandknochen an der linken Vorderpfote gebrochen hatte obwohl er bis zum Ende der Etappe brav gelaufen ist. Für Biff war das Rennen und die Saison vorüber.

5.Etappe Beret - Montgarri: Nachtetappe, 17km
Diese Nachtetappe führte von Beret nach Montgarri. Nachdem die Teams in Montgarri angekommen waren wurden die Hunde versorgt. Dann folgte die Siegerehrung und Verpflegung der Musher. Ich erreichte den vierten Platz, in der Gesamtwertung konnte ich mich um einen Platz verbessern. Jedem Team war es danach überlassen wie es wieder retour zum Stake Out auf Beret fahren wollte. Auf das in den letzten Jahren übliche Biwak wurde verzichtet.

Pirena 2006 Beret
Beret - Bonabe - Beret
Mit 42 Kilometern war diese Etappe die Längste beim diesjährigen Pirena. Von Beret ging es an Montgarri vorbei in einem engen Tal hinunter nach Bonabe. Am Ende der Strecke mussten die Teams, um Gegenverkehr zu vermeiden, bis auf den letzten Starter warten. Danach ging es im Minutenstart in der Reihenfolge des Ankommens wieder retour nach Beret.
Obwohl ich durch die große Hitze, um die Hunde zu schonen, das Tempo etwas heraus nahm belegte ich bei dieser Etappe den zweiten Platz. In der Gesamtwertung rückte ich wieder um einen Platz weiter nach vor.

Der einzige Rasttag diente zur Überstellung nach Rialp.

7 Etappe: Port Aine
Der Winter kehrt zurück!
Die herrlichen Tage mit blauem Himmel und wunderschönem Wetter sind seit heute beendet. In der Nacht der siebten Etappe in Port Aine gab es mehr als 20 Zentimeter Neuschnee. Im Laufe des Tages kamen weitere zehn Zentimeter dazu. Die Strecke war dementsprechend tief. An einigen Streckenabschnitten konnte man nicht helfen, denn sobald man vom Schlitten stieg versank ich bis in die Knie im Tiefschnee. Obwohl die Hunde brav liefen reichte es nur für den sechsten Platz. In der Gesamtwertung konnte ich mich jedoch auf den dritten Platz nach vorne schieben.

Pirena 2006 Port Aine
8. Etappe: Port Aine abgesagt!
Der erneute Wintereinbruch in Spanien hat zu chaotischen Straßenverhältnissen geführt und wir fuhren deshalb am frühen Morgen bereits zum Startareal. Am Startplatz angekommen war die Organisation damit beschäftigt die Skidoos aus dem 1 Meter hohen Schneemassen auszugraben. Ganze fünf Teams mussten bis zu Mittag warten bist der die restlichen Teams eingetroffen sind. Die Organisation entschied ann jedoch das Rennen verspätet stattfinden zu lassen und es wurden Start und Zielbereich wieder aufgebaut. Doch ein Nebeleinbrauch verhinderte den Start und die Etappe in Port Aine mussten abgesagt werden.
An diesem Abend bekamen zwei Hunde starken Durchfall.
Pirena 2006 Aline
9. Etappe: Font Romeu
Die Etappe von Font Romeu fand in Frankreich statt. Erneut Sturm und Eisregen am Morgen. Aufziehen der Schneeketten war wieder angesagt.
Dennoch konnte die Organisatoren eine Strecke vorbereiten und so fuhren die Teams zweimal die elf Kilometer Schleife. Der Trail war an den ausgesetzten Stellen total verweht und die Hunde verschwanden immer wieder in Schneewehen. Das Team wirkte kraftlos und ich verlor bei dieser Etappe auf den Erstplazierten bereits 5 Minuten. Mehr als ein siebter Platz war nicht möglich, in der Gesamtwertung behielt ich den dritten Platz. Nach dieser Etappe hatte ich zwei weitere Hunde mit Durchfall und Erbrechen.
Nach der Preisverleihung ging es auch schon wider zum nächsten Etappe nach Beille-Chioula.
10. Etappe: Nachtetappe in Beille-Chioula
Der neue Etappenort als Ersatz für Plateau de Beille war gut vorbereitet. Es standen 34 Kilometer auf dem Programm. Bei Regen oder teilweise dann wieder Schneefall gingen die Teams auf die Strecke. Das Ziel war etwa fünf Kilometer vom Start entfernt. Dort warteten die Helfer in der Nacht auf ihre Teams. Ich ging mit 10 Hunden an den Start dieser Nachtetappe. Ich erreichte den siebten Platz, in der Gesamtwertung fiel ich auf den vierten Platz zurück. Nachdem noch weitere Hunde krank wurden, entschloss ich mich, das Team am nächsten Morgen nicht noch einmal 34 Kilometer laufen zu lassen und beendete das Rennen vorzeitig. Danke an dieser Stelle noch an das vet-Team, welches ihr Bestes gegeben hat.

Zu Hause angekommen lies ich die Hunde auf Parasiten, Bakterien und Viren untersuchen und es wurde festgestellt dass die Hunde an dem Rotavirus erkrankt waren.

Trotz der großen Enttäuschung vorzeitig das Rennen abbrechen zu müssen, war es wieder ein schönes Erlebnis am Pirena teilgenommen zu haben und wir haben wieder faire und freundliche Musher getroffen und neue Musher darunter auch Gregor v. Gumppenberg kennen lernen können. Danke auch an Helmut Dietz für seine immer netten Worte und Aufmunterungen und Danke an Karl Heinz Raubuch für die schönen Aufnahmen.