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FEMUNDLOPET 2001


Das Femundlopet ist ein Langstreckenrennen in Norwegen. Dieses Rennen wird in zwei Klassen, der limitierten (8 Hunde) über ca. 300 km (10 Stunden Pflichtpause) und er offenen Klasse (12 Hunde) über ca. 530 km (16 Stunden Pflichtpause) gestartet. Die von der Rennleitung vorgeschriebene Pflichtpause kann auf verschiedene Checkpoints aufgesplittet werden. Es gibt mehrere Checkpoints die zwischen 40 km und 115 km auseinander liegen und nur ein Depot (Femundtunet) an den man Futter und Ausrüstung liefern lassen kann.
Start Röros
Da ich mir im Herbsttraining für das Femundlopet 2000 die rechte Hand gebrochen hatte, setzte ich alles auf 2001. Die umfangreichen Vorbereitungen begannen bereits im Sommer mit der Besorgung von Hundemäntel, Vergrößerung des Bootiebestandes und der Anschaffung eines leistungsfähigen Kochers (Gratulation an Gerhard Hirz dessen Kocher sich durch eine ausgezeichnete Heizleistung besonders bewährt hat).
Das Herbsttraining verlief mit einigen Warmwetterunterbrechungen bis Anfang Dezember ausgezeichnet. Das Training vorm Quad mußte jedoch im Dezember auf Grund abgelaufener Pfoten zurückgeschraubt werden. Am 25. Dezember begann das Schneetraining bei Stefan Falter im schwedischen Särna. Die Schneelage war bereits ausgezeichnet, durch die vielen Trailmöglichkeiten konnte das Training für die Hunde immer wieder abwechslungsreich gestaltet werden und durch gutes Herbsttraining konnte ich relativ schnell Distanzen von 50 km trainieren.
Mitte Jänner wurde als Generallprobe die norwegische Mitteldistanzmeisterschaft über 2x 62 km ausgewählt.
1. Platz Peter Swift, 2. Platz Stefan Falter, 3. Platz Kurt Pichler

Zwei Wochen vor Start des Saisonhöhepunktes wurde bei täglichem Schneefall fast nur noch im Tiefschnee trainiert. Nach 88 km - 65 km - 50 km Trainingsläufen mit je 6 Stunden Rast wurde den Hunden 3 1/2 Tage Pause bis zu Start gegönnt.
Die nur 200km Anreise von Särna nach Röros erfolgte erst am Freitag den 2. Februar. Die Temperaturen von -30°C liesen für das Rennen nichts Gutes erwarten, da laut Wettervorhersage mit noch tieferen Temperaturen zu rechnen war. Mein Start erfolgte Mittags um 12:14 Uhr. Ich entschloß mich trotz der Kälte die Hunde ohne Hundemäntel laufen zu lassen, packte die Mäntel jedoch in den bereits überfüllten Schlitten. Das erste Teilstück führte von Röros (der Start erfolgte Mitten in der Fußgängerzone) über 40 km nach Langen. Überraschenderweise gingen die Hunde trotz des schweren Schlittens ein sehr gutes Tempo, nach Ankunft in Langen lagen wir von 52 gestarteten Team´s an der 14. Stelle. In Langen mußte eine von der Rennleitung vorgeschriebene Plichtpause (um die Differenz der Startzeit auszugleichen) abgehalten werden, die ich zum Versorgen der Hunde (Booties wechseln, Mäntel anziehen, warmes Futter für den nächsten Checkpoint machen) nützte. Um 16:51 Uhr konnte ich Langen in Richtung Tufsingdalen (53 km) verlassen. Der Trail führte die ersten 20 km wieder nach Röros zurück und bog dann nach Süden ab. Über Gradalen, für mich durch seine Schrägfahrten der schwierigsten Teil des Rennens, ging es dann nach Tufsingdalen.
Checkpoint FemundtunetDie für diesen Checkpoint in meiner Rennstrategie vorgesehene Pause von 2 Stunden verbrachte ich nach dem Versorgen der Hunde (Booties entfernen, Füttern,...) auch damit mein rechtes Auge (sah nach Überqueren von Gradalen alles nur noch verschwommen) in Ordnung zu bringen. Bei -36°C verließ ich um 22:35 Uhr Tufsingdalen um die 75 km nach Femundtunet hinter mich zu bringen. Bereits einige Kilometer nach dem Start folgte ein langer Anstieg auf den Krennvikhogda. Nach einer langen Abfahrt und Überquerung der Straße nach Röros folgten einige Kilometer am Femundsee. Das Streckenprofil änderte sich öfters zwischen See- (wo sich die tiefen Temperaturen besonders spürbar bemerkbar machten) und hügelige Waldpassagen. Kurz vor erreichen des Checkpoints rechnete ich mir bereits aus, das ich nach der geplanten 6-stündigen Pause, bereits kurz nach 10:00 den Retourweg bei Tageslicht in Angriff nehmen könnte. Bei Ankunft in Femundtunet wurde mir sofort mitgeteilt das das Rennen bis auf weiteres gestoppt ist und es um 10:00 Uhr ein Mushermeeting geben wird. Der Grund waren die tiefen Temperaturen (am Femundsee wurden -52°C gemessen), welche die Rennleitung veranlasste, das Rennen für 9 Stunden zu unterbrechen. Sonntag am späten Nachmittag ging es wieder die 75 km zurück nach Tufsingdalen. Um 21:05 erreichte ich den Checkpoint wo ich noch 5:49 Stunden Pause absitzen mußte. Hier entschloß ich mich (leider zu Früh) zwei Yearlings aus dem Team zu nehmen und mit 6 Hunden die restlichen 45 km nach Röros zurückzulegen. Um 02:54 hätte ich Tufsingdalen in Richtung Ziel verlassen können, wurde aber durch einen hinkenden Hund daran gehindert. Ich ließ von einen Offiziellen nach dem Tierarzt rufen der den Hund checkte, jedoch nichts ausergewöhnliches feststellen konnte. Mit 25 Minuten Verspätung, und dadurch zwei Plätze zurückgefallen, ging ich auf die Strecke und erreichte am Montag um 06:50 Uhr als 6. Plazierter das Ziel.



Fazit:
Trotz meiner Skepsis ein sehr jungen Team an den Start zu bringen, wurden meine Erwartungen (wollte nur ins Ziel kommen) durch eine auß
ergewöhnliche Leistung weit übertroffen, da das Team in allen Streckenabschnitten immer unter den Schnellsten war.


Das Team:

RenaLeader, Hündin, 4Jahre, Züchter: Kurt Pichler
SockeLeader, Hündin, 3 Jahre, Züchter: Kurt Pichler
LauraSwing, Hündin, 3 Jahre, Züchter: Kurt Pichler
RölliSwing, Rüde, 3 Jahre, Züchter: Kurt Pichler
WhityTeam, Rüde, 1,5 Jahre, Züchter: Stefan Falter
FlashTeam, Rüde, 3 Jahre, Züchter: Kurt Pichler
SilverWheel, Rüde, 3 Jahre, Züchter: Kurt Pichler
Odin
Wheeler, Rüde, 1,5 Jahre, Züchter: Stefan Falter


Vielen Dank an:
schwa-medicofür medizinische Geräte die eine optimale Behandlung meiner Hunde ermöglichten
H. Hasil KEGfür die finanzielle Unterstützung
Alpina Austriafür den klaren Durchblick
Stefan Falterfür sehr gute Trainingsmöglichkeiten und den Verkauf ausgezeichneter Hunde